Ein Gespräch mit dem Personalreferenten und Ideenmanager Stefan Müller von Woodward L’Orange darüber, welche Faktoren für Ihn bei der Auswahl einer Ideenmanagement Software wichtig sind und was seiner Meinung nach ein erfolgreiches Vorschlagswesen ausmacht.
Die Woodward L’Orange GmbH, Pionier modernster Einspritztechnologie für Großdieselmotoren und Tochter der amerikanischen Woodward Inc., betreibt bereits seit 2002 Ideenmanagement. Stefan Müller arbeitet seit 2015 für Woodward L’Orange als Personalreferent und Ideenmanager für das Unternehmen.
Nach welchen Kriterien haben Sie sich für eine Software entschieden und was sind die wichtigsten?
Den bestehenden Prozess der Betriebsvereinbarung abbilden zu können ist sicherlich am wichtigsten, danach die Nutzerfreundlichkeit und ein angemessenes Kosten-Nutzenverhältnis.
Welche Maßnahmen sollten vor Einführung einer Software getroffen werden?
Wir haben zunächst eine Marktanalyse für Ideenmanagement Software durchgeführt und uns anschließend von drei Herstellern Angebote zukommen lassen. Nach Prüfung der Angebote anhand unserer Kriterien haben wir uns entschieden.
Was waren die größten Herausforderungen beim Implementieren der Ideenmanagement Software?
Das System zu vermitteln und den jeweiligen Personengruppen nahezubringen. Mit den Hauptgutachtern haben wir das System komplett durchgesprochen, bei den andern geschieht dies über die Dokumentation.
Was versteht man bei Ihnen unter Ideenmanagement und was unter KVP?
Alle Mitarbeiter sind am KVP beteiligt und besprechen in Gruppen einmal im Monat Kleinvorschläge bis zu 250 €. Alles darüber hinaus ist ein Verbesserungsvorschlag.
Was sind die Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches Ideenmanagement?
An erster Stelle steht schnelle und effiziente Bearbeitung. Dann eine faire Prämierung. Bewerben des Ideenmanagements zum Beispiel durch Berichten von Erfolgstorys ist auf jeden Fall wichtig und regelmäßiges Reporting an die Geschäftsführung sollte auch erfolgen.
Gibt es prägnante negative Einflussfaktoren?
Keine oder späte Rückmeldungen beeinflussen die Teilnahme am Ideenmanagement negativ. Zudem sollte nicht am falschen Ende gespart werden, also bei der Prämienausschüttung.
Und eine intrasparente Prämienberechnung wirkt sich auch schlecht auf das Ideenmanagement aus.
Was sind die wichtigsten Motivationsfaktoren? Wie hoch schätzen Sie den Einfluss ein?
Ein leichtes Einreichen! Aber wichtiger noch sind schnelle wertschätzende Rückmeldungen. Ansonsten der monetäre Anreiz. Wir zahlen als Prämie 25 % des berechenbaren Nutzens aus.
Was sind die größten Hemmnisse bei den Mitarbeitern?
Eigentlich die ebengenannten Faktoren, wenn Sie nicht umgesetzt werden.
Wie motivieren Sie Mitarbeiter für das Ideenmanagement?
Wir berichten regelmäßig per Aushang über Erfolgsstorys. Und wir kommunizieren die Kennzahlen und Prämien.
Wie sollte mit Bedenken in der Belegschaft umgegangen werden?
Mit positiven Gegenbeispielen. Und Erfolgsstorys.
Welche Frage zum Thema Ideenmanagement beschäftigt Sie aktuell am meisten?
Wie gehe ich mit nicht rechenbaren Vorschlägen um und wie prämiere ich diese.
Vielen Dank für das Gespräch!
Stefan Müller
Personalreferent und Ideenmanager
L’Orange GmbH